Bis 2030 fließen allein aus dem kürzlich beschlossenen Klimapaket zusätzlich 20 Milliarden Euro an die Bahn. Bis Ende des nächsten Jahrzehnts könne der Konzern inklusive eigener Mittel insgesamt 156 Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur investieren, sagt der zuständige Vorstand Ronald Pofalla. 86 Milliarden Euro sind für den Betrieb und Erhalt des Schienennetzes in den nächsten zehn Jahren vorgesehen. 62 Milliarden davon kommen vom Bund, der seine Ausgaben dafür um 50 Prozent aufstockt.

Da die Bahn somit mehr Bauprojekte realisieren kann, muss sie ihr Personal schnell aufstocken. Man brauche in den technischen Bereichen kurzfristig 900 neue Mitarbeiter beispielsweise für Planung und Ausschreibung, so Pofalla. Das 33 000 Kilometer lange Schienennetz hat an vielen Stellen erheblichen Investitionsbedarf. Die Verkehrswende ist ohne mehr Schienenverkehr nicht zu schaffen. Zugleich gibt es noch immer massive Probleme im Bahnverkehr: So war im August jeder vierte Fernverkehrszug der Deutschen Bahn unpünktlich. Beim Güterverkehr ist die Lage noch schlimmer: die von der Bahn transportierte Frachtmenge wird kleiner, bei wachsendem Warenverkehr. Wenn die DB nun mehr Geld zur Verfügung hat, dann steigen damit unweigerlich auch die Erwartungen. Aber so schnell wird es nicht gehen. Der Ausbau wird dauern, die Verbesserungen für Kunden werden in den nächsten Monaten kaum zu spüren sein. Vielleicht kann der ab Oktober neu geschaffene Vorstand Schieneninfrastruktur, Christian Gruß, der sich allein um den Ausbau der Kapazitäten des Netzes kümmern soll, ja rasche Abhilfe schaffen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung