Grafik zu den besonderen Bodengegebenheiten in Sande (Deutsche Bahn)

Mit einem symbolischen Akt hat am vergangenen Dienstag ein wichtiger Umbauschritt der Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven begonnen: Arbeiter erneuerten einen Schienenmeter im Bahnhof Sande. Mit diesem kleinen Stück beginnen nun Umbauarbeiten am Bahnhof, für die zwei Jahre veranschlagt werden. Reisende und auch die Bahnverbindung zum Hafen sollen durch die Bauarbeiten nicht eingeschränkt werden. In einem Kraftakt, der Bund, Deutsche Bahn und EU insgesamt 80 Millionen Euro kosten wird, werden im Bahnhof Sande 7300 Meter Gleise ausgetauscht und nach einem neuen Spurplan verlegt, 31.000 Tonnen Schotter verarbeitet und 12.000 neue
Schwellen verlegt. Der Boden wird verfestigt werden, ein nicht mehr genutzter
Bahnsteig und eine seit 20 Jahren geschlossene Bahnsteigbrücke werden
abgerissen. Teil der Umbaumaßnahmen wird auch eine Automatisierung der Leit-
und Sicherungstechnik sein. Der Umbau des Bahnhofs ist Teil eines Großprojekts, in dessen Rahmen die Strecke Oldenburg-Wilhelmshaven für 885 Millionen Euro wieder zweigleisig ausgebaut, eine Bahnumfahrung für Sande in Angriff genommen sowie die Gleisverbindung in den JadeWeserPort ausgebaut wurde. Bis 2022 soll auch die Elektrifizierung der Strecke beendet sein. Die Arbeiten an der Strecke sollen vor allem die Gleisverbindungen zum Hafen verbessern und Wilhelmshaven auch im Personenverkehr besser anbinden. Schiff und Schiene seien der effiziente Gütertransport der Zukunft, sagte Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU). Die Schiene werde als umweltfreundlicher Verkehrsträger gestärkt. Der Ausbau der Strecke sei ein großer Erfolg, sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD). Die Bauarbeiten am Bahnhof seien wegen der schwierigen Bodenverhältnisse das „größte Bahn-Reallabor, das man sich vorstellen kann.“