Triebzug der neuen Berliner S-Bahn auf der Teststrecke.
Foto: Stadler/Siemens

Seit Herbst vergangenen Jahres drehen die ersten fünf Fahrzeuge im Prüf- und Validationcenter (PCW) von Siemens Mobility in Wegberg-Wildenrath (Nordrhein-Westfalen) ihre Runden. Bevor das gemeinsame Projekt von Siemens Mobility und Stadler Rail  ihre ersten Prüffahrten im Netz der Berliner S-Bahn absolvieren dürfen, werden die Züge im weltweit größten Testzentrum für Schienenfahrzeuge umfassend erprobt.

Dazu zählen beispielsweise:

  • sogenannte Entwicklertests zum Zusammenspiel der Antriebs- und der Bremsanlage,
  • Messungen und Typprüfungen zur Entgleisungssicherheit,
  • Prüfungen zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV),
  • Bremstests zur Messung der Bremswege und
  • Prüfung und Feinjustierung des Gleit- und Schleuderschutzes bei unterschiedlichsten Beladungszuständen und verschiedenen Geschwindigkeiten.

Bisher absolvierten die Fahrzeuge rund 2.000 der insgesamt geplanten rund 160.000 Testkilometer. Nach Abschluss der Entwicklertests können voraussichtlich im Spätsommer 2019 die Nachweisfahrten und Fahrtechnik-Typtests auf speziellen Gleisabschnitten des Berliner Netzes beginnen. Auch das Testprogramm zur Berliner Fahrsperre (Metallschiene zum Auslösen von Zwangsbremsungen), das für die Zulassung erforderlich ist, kann dann gestartet werden. Parallel zu diesen Nachweisfahrten einzelner Fahrzeuge im Berliner Netz werden die S-Bahnzüge weiterhin im PCW ihre Runden drehen, um die Nachweise aller spezifizierten Funktionen und Anforderungen zu erbringen, die für die Zulassung notwendig sind.

Die neuen Fahrzeuge werden ab 2021 auf dem Berliner Teilnetz Ring/Südost eingesetzt. Die Vorserienproduktion umfasst fünf Halb- sowie fünf Viertelzüge, welche 2020 ausgeliefert werden, um ab Januar 2021 auf der Linie S 8 (Spindlersfeld-Südkreuz) in Betrieb zu gehen. Die weiteren 96 Züge werden bis Ende 2023 auf der Ringbahn (S41, S42) sowie auf den Linien S46 und S47 im Fahrgastbetrieb fahren.