Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember profitieren viele Reisende von der größten Angebotsverbesserung in der Geschichte der Deutschen Bahn (DB). Hervorgehoben werden in einer Pressmitteiling der DB die neue Schnellfahrstrecke Berlin–München, das neue Drehkreuz Erfurt, der Start des ICE 4 und mehr internationale Verbindungen. Die Fernverkehrspreise steigen dabei um durchschnittlich 0,9 Prozent und bleiben damit unter der Inflationsrate.

Die DB schließt mit der Fertigstellung des letzten Bauabschnitts an der Schnellfahrstrecke Berlin–München eine der letzten großen Lücken im deutschen Hochgeschwindigkeitsnetz. Unter anderem verkürzt sich die Reisezeit zwischen der Bundes- und Landeshauptstadt um zwei Stunden auf dann 3:55 Stunden. Es sollen in jede Richtung täglich drei ICE-Sprinter fahren. Über die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke werden 35 ICE-Züge pro Tag mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern fahren. An Werktagen wird die DB bis zu 10.000 zusätzliche Sitzplätze zwischen Berlin und München anbieten und dafür vor allem längere Züge einsetzen. Die stündlichen ICE-Verbindungen zwischen Berlin und München, die weitere Zwischenhalte bedienen, benötigen künftig nur noch rund 4:30 Stunden.

 

Die Schnellverbindung Berlin–München ist Teilstrecke des TEN-Korridors Skandinavien–Mittelmeer.

 

Erfurt wird ab Dezember zum neuen Drehkreuz im mitteldeutschen Zugverkehr. Täglich werden dort 80 ICE-Züge halten, pro Stunde wird je ein Fernverkehrszug in alle vier Himmelsrichtungen abfahren. Neue und schnellere Direktverbindungen führen zum Beispiel nach Stuttgart, Nürnberg und Hamburg.

Zwischen Berlin und Frankfurt wird es künftig 35 Prozent mehr direkte ICE-Verbindungen geben: bis zu zwei Fahrten pro Stunde – einmal via Braunschweig und einmal via Erfurt.

Auf der Gäubahn wird ein gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg vereinbartes Angebotskonzept realisiert: Die IC-Verbindungen zwischen Stuttgart, Singen und Zürich verdoppeln sich und verkehren damit stündlich. Dabei werden zwischen Stuttgart, Singen und Konstanz auch alle Nahverkehrstickets anerkannt. Alle zwei Stunden werden zwischen Stuttgart und Singen auch die neuen, modernen Intercity 2-Züge eingesetzt – mit Anschluss in Singen nach Zürich.

Das Reisen von Frankfurt/Main nach Wien wird ab dem 10. Dezember rund 25 Minuten schneller (6:30 Stunden). Für Reisende in den Süden gibt es ab Dezember einmal täglich eine komfortable Direktverbindung in ICE-Qualität von Deutschland ins Tessin und nach Italien.

Entlang der Mosel wird es einmal am Tag wieder eine umsteigefreie Verbindung morgens von Luxemburg und Trier nach Bonn, Köln und Düsseldorf geben – nachmittags retour.

Nach fast zwölf Monaten im Probebetrieb nimmt der ICE 4 den Regelbetrieb auf. Ab Dezember 2017 werden fünf ICE 4-Züge auf den Verbindungen zwischen Hamburg und Stuttgart sowie Hamburg und München fahren.

 

Grafik: DB AG/designhaus