Eine erschlagende Mehrheit der Lokführergewerkschaft GDL hat sich für einen Streik bei der Deutschen Bahn entschieden: 95 Prozent stimmten gestern für den Arbeitskampf, den Chef Claus Weselsky dann auch ankündigte.

Der Streik wird schon heute beginnen: ab 19 Uhr soll der Güterverkehr der DB Cargo zum Erliegen kommen, ab morgen früh um 2 Uhr dann auch der Personenverkehr. Der Streik soll bis Donnerstag um 2 Uhr, also 48 Stunden, andauern. Damit drohen massive Ausfälle und enorme Kosten.

Martin Seiler, DB-Personalchef, sprach von einer “Attacke auf das ganze Land”, eine weitere DB-Sprecherin nannte den Streik einen “Schlag ins Gesicht” für Beschäftigte und Kunden. Die GDL erwiderte, mit dem genannten Zeitfenster wolle man besonders mit Blick auf letztere den Ferien- und Wochenendverkehr nicht zu stark beeinträchtigen.

Zähe Verhandlungen
Die GDL fordert einen Tarifabschluss für das direkte Personal bei der Deutschen Bahn, der sich am öffentlichen Dienst orientiert mit einem Entgeltplus von 1,4 Prozent zum 1. April 2021, mindestens aber 50 Euro mehr, sowie einer Corona-Beilhilfe von 600 Euro im Jahr 2021. Zum 1. April 2022 muss dann eine weitere lineare Erhöhung von 1,8 Prozent erfolgen.

Durch Corona-Krise und jüngst Flutkatastrophe stark angeschlagen hatte die DB zuletzt Lohnerhöhungen in zwei Schritten angeboten: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024.

Quelle: GDL, Deutsche Bahn AG; Foto: Deutsche Bahn AG/Dominic Dupont