Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND (Modernitätsfonds) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) arbeiteten das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) sowie das Geographische Institut der Universität zu Köln erstmals in einem Verbundvorhaben zusammen. Das im Juli 2020 gestartete Projekt mHUB-B mit einer Laufzeit von 11 Monaten wurde durch den mFUND des BMVI mit insgesamt 100.000 Euro gefördert.

mHUB-B steht für: Anforderungskatalog für eine webbasierte Plattform zur Bereitstellung, Darstellung und Analyse von Geodaten.

Im Zuständigkeitsbereich des BMVI und dessen nachgeordneter Behörden, beispielweise dem Bundesamt für Straßenwesen (BASt) oder dem Bundesamt für Güterverkehr (BAG), werden täglich vielfältige Daten erhoben, die in der Regel einen räumlichen Bezug aufweisen. Aktuell gibt es keine einheitliche Zugriffs- und Verarbeitungsmöglichkeit dieser Daten. Eine gemeinsame und einheitliche Datengrundlage ist allerdings Voraussetzung für die Bewertung verkehrspolitischer Fragestellungen.

Hierzu soll eine verkehrsträger- und themenübergreifende Geodatenplattform entstehen. Sie soll die Zusammenarbeit innerhalb des BMVI-Expertennetzwerks bei der Verwendung von Geodaten verbessern. Dafür wurden zunächst mögliche zentrale Nutzergruppen identifiziert. Dann wurde in 17 Institutionen durch 35 Interviews mit insgesamt 65 Beteiligten der Bedarf bei potenziellen Nutzern ermittelt. Neben den zu erwartenden Anforderungen, wie der Möglichkeit zum Up- und Download von Geodatensätzen, nannten die Befragten auch Aspekte der Datensicherheit, rechtliche Bedingungen und Datenstandards. Zusätzlich wurden die Bedarfe analysiert und Anforderungen an eine mögliche technische Umsetzung der Bedarfe erfasst und beschrieben. Das Ergebnis ist eine Zusammenfassung der notwendigen und wünschenswerten Optionen, die eine Geodatenplattform aufweisen sollte, um den Austausch und die gemeinsame Verwendung von Geodaten zu vereinfachen. Aktuell werden verschiedene Optionen zur Umsetzung der Geodatenplattform geprüft.

Mit der Arbeitsgruppe „GIS und Fernerkundung“ am Geographischen Institut der Universität zu Köln steht dem DZSF der optimale Projektpartner zur Seite. Die Kölner Wissenschaftler setzen sich mit grundsätzlichen Themen zum Einsatz von Geoinformationssystemen (GIS) auseinander und sind vor allem auch Experten im Bereich der langfristigen Datenbereitstellung von Forschungsdaten (Research Data Management) für interdisziplinäre Großprojekte.

Weitere Informationen zum Forschungsvorhaben finden Sie hier.

Quelle: DZSF; Grafik: BMVI