Bild: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr/Götz Schleser

„Wir brauchen einen länderübergreifenden Deutschland-Pakt für die Deutsche Bahn“, so Sachsens stellvertretender Ministerpräsident und Verkehrsminister Martin Dulig. „Wenn wir es wirklich ernst meinen mit dem Klimaschutz und den Verkehrsträger Bahn tatsächlich stärken wollen, dann müssen wir das gesamte Bahn-System gründlich reformieren.“

Die Bahn solle attraktiver werden für alle Kunden, damit sie nicht nur regional als Pendler mit dem Zug fahren, sondern auch innerdeutsch und vor allem europaweit vom Flugzeug auf die Schiene wechseln. Dulig: „Dafür brauchen wir auch entsprechende Anbindungen an unsere Nachbarländer.“

Neben dringend notwendiger Planungsbeschleunigung beim Neu- und Ausbau von Bahnstrecken, vor allem bei Elektrifizierungsmaßnahmen und dem Bau von Schnellfahrstrecken, sei vor allem der Fuhrpark der Deutschen Bahn zu modernisieren. Dulig: „Lassen Sie uns mal nach Europa schauen! Wir brauchen vernünftiges und modernes Wagenmaterial, welches der heutigen Zeit entspricht – wo Klimaanlagen auch im Sommer und Heizungen im Winter funktionieren. Wir benötigen Züge, die zwischen den Städten auch hohe Geschwindigkeiten von 300 Stundenkilometern und mehr fahren können, auf internationalen Schnellfahrstrecken auf Augenhöhe sind und so dem Flugzeug tatsächlich Konkurrenz machen können. Dass dies alles möglich ist, zeigt die Schweizer Bundesbahn.“

Die Bahn müsse ihren Kunden mehr entgegen kommen: „Es kann nicht sein, dass ich heute für viel Geld eine Fahrkarte im Fernverkehr löse und kein fester Sitzplatz mit dabei ist. Wie in anderen Ländern, etwa Frankreich oder Dänemark üblich, soll „künftig der Sitzplatz gleich auf der Fahrkarte regulär mit ausgewiesen sein. Wir nehmen ein komplettes Umdenken in allen Mobilitätsfragen wahr. Deshalb müssen auch die Nachtzüge wieder eingesetzt werden. Gerade junge Menschen werden diese Angebote nutzen.“

Finanziell müsse Bahnfahren endlich wieder attraktiver für die Kunden werden. Dulig: „Ich schließe mich komplett den Forderungen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder an, die Mehrwertsteuer im Bahnverkehr deutlich zu reduzieren.“ Bahnfahren müsse deutlich preiswerter werden. Auch andere Möglichkeiten zur finanziellen Entlastung sollten besprochen werden. „Am fehlenden Geld würde eine Reform des Bahnsystems nicht scheitern, wie man uns immer wieder aus dem Bundesverkehrsministerium versichert. Ich fordere daher meinen bayerischen Amtskollegen Hans Reichert auf, gemeinsam mit uns eine entsprechende bayerisch-sächsische Bundesratsvorlage für einen ‚Deutschland-Pakt Bahn‘ zu schmieden. Setzen wir uns gemeinsam an die Spitze, im Sinne der Bahnkunden, im Sinne attraktiver Mobilität und im Sinne des Klimas!“

Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr