Wie aus einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn ersichtlich, hat sich der Vorstand in einer Sitzung mit dem Projekt Stuttgart 21 beschäftigt. Hintergrund: Konzernvorstand und Aufsichtsrat hatte im Oktober 2017 anlässlich der zuletzt am Markt festgestellten erheblichen Baupreissteigerungen eine erneute Untersuchung durch externe Gutachter der Termin- und Kostensituation des Projektes Stuttgart 21 in Auftrag gegeben. PwC und Emch+Berger wurden beauftragt, die aktuelle Termin- und Kostensituation für das Projekt Stuttgart 21 einer gutachterlichen Bewertung zu unterziehen.

Ergebnis: „Die Gutachter bestätigen die Notwendigkeit einer Anpassung des Kostenrahmens und der Terminplanung sowie die Belastbarkeit der neuen Planung. Der Vorstand hat – bestätigt durch die Gutachter – glaubhaft dargelegt, dass die Fortführung des Projekts Stuttgart 21 wirtschaftlicher ist als ein Abbruch.“

Die Folgerung: Der Konzernvorstand hat den Gesamtwertumfang auf nunmehr 7,705 Milliarden Euro festgelegt. Dies stellt eine Erhöhung um rund 1,2 Milliarden Euro dar. „Etwaige von der DB zusätzlich zu tragende Kosten haben keine negativen Auswirkungen auf andere Investitionsvorhaben“, so die Pressemitteilung. Hinzu kommt: „Um unvorhergesehene Ereignisse berücksichtigen zu können, hat der Vorstand einen Puffer in Höhe von 495 Millionen Euro vorgeschlagen, so dass sich der Finanzierungsrahmen auf 8,2 Milliarden Euro erhöht.“ Die Inbetriebnahme wurde auf das Jahr 2025 datiert.

Der Aufsichtsrat hat dem Beschlussvorschlag des Vorstands zugestimmt. Unklar ist allerdings bislang, wer die Mehrausgaben bezahlen soll. Ursprünglich hatten DB, der Bund, die EU, das Land Baden-Württemberg, die Stadt Stuttgart und der örtliche Flughafen vereinbart, die Kosten aufzuteilen. Doch damals gingen sie noch von 4,5 Milliarden Euro aus. Eine Einigung, wer für die seitdem hinzugekommenen Milliarden aufkommt, gibt es bisher nicht.

Die Gutachter hatten auch eine Bewertung der Termin- und Kostensituation der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm vorgenommen. Demnach steigt die Kostenprognose auf 3,703 Milliarden Euro und die Fertigstellung verschiebt sich um ein Jahr auf 2022.