Der Internationale Eisenbahnverband (UIC) hat seinen Jahresbericht über Bahnunfälle in Europa veröffentlicht. Im Rahmen der UIC-Sicherheitsdatenbank werden seit 2001 Unfalldaten gesammelt. Mittlerweile enthält sie Informationen von 24 UIC-Mitgliedern aus den UIC-Regionen Europa und Mittlerer Osten.

Grafik: UIC

Die von der UIC-Abteilung Sicherheit verwaltete Datenbank enthält nicht nur Unfallstatistiken, sondern auch aufschlussreiche Informationen über Ursachen, Umstände und Auswirkungen der Unfälle, die der Taxonomie und den Definitionen der EU-Gesetzgebung entsprechen.

Die Bahn ist das sicherste Landverkehrsmittel, das darüber hinaus sein Sicherheitsniveau ständig weiter anhebt. Dank der von der Gemeinschaft der Bahnen getroffenen Verbesserungsmaßnahmen in allen Bereichen des Bahnbetriebs verringerte sich im Zeitraum von 2012 bis 2017 die Anzahl der Unfälle und der Unfallopfer um fast 20%. Im Jahr 2017 war mit insgesamt 1 785 signifikanten Unfällen eine Verbesserung von 3% im Verhältnis zu 2016 zu verzeichnen, wobei diese Zahl leicht über dem Tiefstwert von 1 780 Unfällen von 2015 liegt.

51% der Unfälle werden durch unbefugtes Betreten der Bahnanlagen verursacht, 24% durch verkehrswidriges Überqueren von Bahnübergängen. 5% der Unfälle betreffen am Bahnsteig verletzte bzw. aus dem Zug oder vom Bahnsteig gestürzte Personen. Nur 16% der in der UIC-Sicherheitsdatenbank gespeicherten signifikanten Unfälle gehen zu Lasten interner Ursachen und sind auf technisches, organisatorisches oder menschliches Versagen im Bahnbetriebssystem zurückzuführen. Die restlichen 3% der Unfälle entstanden auf Grund witterungs- oder umweltbedingter Einflüsse.

Das Bahnsystem leidet in erster Linie unter dem Verhalten bahnexterner Personen: 95% der 972 im Jahr 2017 zu verzeichnenden Todesfälle sind Dritte. Es ist daher unerlässlich, dass die Behörden das ihre dazu beitragen, diese Situation durch Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen zu verbessern und weiter gegen ungebührliches Verhalten Dritter auf Bahngelände angehen, so wie sie es seit Langem im Straßenverkehr tun.

Zwischen 2012 und 2016 sank die Zahl der Zugzusammenstöße um ein Drittel, die Zahl der Entgleisungen um die Hälfte. 2017 erhöhten sich die Zahlen in beiden Kategorien, liegen jedoch immer noch im unteren Bereich dieses Zeitraums. Die 124 insgesamt verzeichneten Unfälle hatten 10 Todesfälle und 72 Schwerverletzte zur Folge. Während zwei Unfälle die Ursache für mehr als die Hälfte dieser Opfer waren, führten 104 dieser Unfälle, d. h. 84% der Kollisionen und Entgleisungen, weder zu Todesfällen noch zu schweren Verletzungen.

Pressemeldung UIC