Im kombinierten Güterverkehr wurde erstmals eine Direktzugverbindung zwischen dem Kieler Ostseehafen und Norditalien aufgenommen. Am gestrigen Sonntag startete der erste Ganzzug vom Kieler Schwedenkai nach Verona. Betrieben wird der Zug, der ab sofort zweimal wöchentlich in jede Richtung verkehrt, von der Kombiverkehr KG, Frankfurt. Partner sind der italienische Kombioperateur Cemat und die Stena Line, die die Fährlinie von Kiel nach Göteborg betreibt.  Die Verbindung erlaubt direkte Weiterverladungen von und nach Schweden mit attraktiven Transitzeiten.

Der Starttermin für das neue Leistungsangebot wurde bewusst in die Zeit nach der Brennersperre gelegt, um von Anfang an adäquate Wagengarnituren anbieten zu können und Engpässe im Alpen querenden Verkehr nicht zusätzlich zu verschärfen.  Die Züge verkehren zunächst mit einer Kapazität von 1.300 Tonnen Nutzlast je Abfahrt. Ulrich Kock: „Die Einrichtung dieser Verbindung erfolgt auf vielfachen Wunsch unserer Kunden. Auch aus dem skandinavischen Raum gewinnt der Alpentransit von Frachteinheiten stetig an Bedeutung.“ Der Schienengüterverkehr ist dabei die ökologisch vorteilhafte Transportvariante. Im Vergleich zum lang laufenden Straßengüterverkehr wird etwa der Ausstoß von Klimagasen auf der Schiene deutlich reduziert. Je Sendung können auf der Schienenstrecke Kiel – Verona bis zu 1,7 Tonnen CO2 eingespart werden. 

Der Direktzug Kiel – Verona ergänzt das Angebot der werktäglichen Shuttlezüge zwischen Kiel und Hamburg, mit denen – vom Terminal in Hamburg-Billwerder aus – nahezu alle deutschen Destination über Nacht erreicht werden. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Der Direktzug nach Verona eröffnet unserem Hafen völlig neue Möglichkeiten und stärkt unsere Position im Schienengüterverkehr.“ Der Verona-Zug steht neben den Kunden der Stena Line auch Dritten offen. Ladungseinheiten, die etwa mit den Fähren aus dem Baltikum oder Russland eintreffen, können ebenfalls verladen werden.

Dirk Claus: „Der Verona-Zug wird dazu beitragen, den Anteil der Schiene im Modal-Split des Kieler Hafens weiter zu erhöhen.“ Bis Jahresende werden in Kiel erstmals mehr als 20.000 Trailer, Container und Wechselbrücken im kombinierten Ladungsverkehr verladen werden.     

(Quelle: Port of Kiel)