Rund 6000 Bombardier UK-MitarbeiterArbeiter wandten sich am Wochenende im englischen Derby gegen den Verlust von 1400 Arbeitsplätzen beim letzten, noch verbliebenen Hersteller für Eisenbahnfahrzeuge Großbritanniens. Der Hintergrund: Der Staatsauftrag für 1200 neue Triebwagen für die Thameslink -S-Bahn rund um London im Umfang von 1,4 Milliarden Pfund ging an den deutschen Konkurrenten Siemens. Die Gewerkschaften verlangen, den Zuschlag für Siemens rückgängig zu machen. Bombardier bei dem Thameslink-Projekt zu übergehen, sei desaströs für die Branche, sagte die Gewerkschaftssekretärin Diana Holland der BBC. Der Großprotest sei ein “Weckruf” für die Regierung. Auch die Geschäftsführung von Bombardier- UK unterstützte die Proteste. Es gebe immer noch Möglichkeiten, durch öffentlichen Druck die Entscheidung zu revidieren, so CEO Colin Walton. Premier David Cameron allerdings betonte, es bleibe bei der Entscheidung zugunsten von Siemens. Bei einem Treffen mit Parlamentsabgeordneten aus der Grafschaft Derbyshire sagte er, Siemens sei der “bevorzugte Anbieter” gewesen, an den man jetzt rechtlich gebunden sei.