Es ist erneut passiert. Diesmal in Italien. Auf einer einspurigen Bahnstrecke nahe der Stadt Andria – 50 Kilometer nördlich von Bari – fuhren am 12. Juli 2016 um die Mittagszeit zwei Personenzüge frontal ineinander. Nach bisherigen Angaben sind 27 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Dutzend wurden zum Teil schwer verletzt.

Karte: Daten © OpenStreetMap -Mitwirkende, Grafik: CC-BY-SA 2.0 OpenRailwayMap und OpenStreetMap

Karte: Daten © OpenStreetMap -Mitwirkende, Grafik: CC-BY-SA 2.0 OpenRailwayMap und OpenStreetMap

Laut dem Betreiber Ferrotramviaria waren die Züge mit etwa 100 Kilometern pro Stunde unterwegs, als sie an einer Kurve zusammenprallten. Provinzpräsident Francesco Schittulli forderte über das Fernsehen zur Unterstützung auf: „Viele Verletzte im Krankenhaus von Andria sind in kritischem Zustand. Deshalb die Bitte: Wir brauchen für unsere Krankenhäuser in Andria und Barletta Blutspenden, vor allem der Gruppe Null, aber auch andere. Da gibt es gerade Bedarf.” Ministerpräsident Matteo Renzi begab sich am Abend an den Unglücksort und hielt später in der Präfektur von Bari mit Provinz- und Regions-Verantwortlichen eine Krisensitzung ab.

Die Untersuchungen zu diesem Unglück laufen. Beteiligt daran ist auch das Nachfolge-Unternehmen der Staatseisenbahnen, das das Gleisnetz managt. Fest steht: Einer der beiden Züge war zum falschen Zeitpunkt auf der eingleisigen Strecke. Ob es am Sicherungssystem gelegen hat oder menschliches Versagen die Ursache ist, werden nun Staatsanwaltschaft, Polizei und die entsprechenden Eisenbahnbehörden zu ermitteln haben. Das private Eisenbahnverkehrsunternehmen Ferrotramviaria betreibt diese Strecke seit 50 Jahren. Bislang gab es keine derartigen Unfälle. Die Sicherheitsmaßnahmen seien nicht geringer als bei der der einstigen Staatsbahn, so das Unternehmen.