Zahlreiche Baustellen, Personalengpässe und technische Störungen haben die Bahnunternehmen 2018 vor erhebliche betriebliche Herausforderungen und die Fahrgäste auf eine häufig lange Geduldsprobe gestellt. Rund 1.190.000 Zugkilometer oder 2,7 Prozent aller Regionalverkehre fielen 2018 zwischen Ems und Elbe aus. Das waren 0,4 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor. Auch die Pünktlichkeitswerte fielen unter das Vorjahresniveau. 89,9 Prozent (2017: 92,2 Prozent) aller Regionalzüge erreichten 2018 pünktlich ihr Ziel. Das teilte die für die Bestellung und Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs verantwortliche Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) am Dienstag in Hannover mit.

Darstellung: LNVG

Die Ursachen für Verspätungen und Ausfälle sind vielfältig. Häufig sind die Unternehmen nicht verantwortlich, weil externe Faktoren wie Baustellen oder Witterungseinflüsse die Fahrpläne durcheinander wirbeln. Für LNVG-Chefin Schwabl ist auch klar: Wo in der Vergangenheit zu wenig ins Netz, vor allem in Strecken und Brücken, investiert worden sei, hätten es die Betreiber schwer, ihren Fahrgästen eine verlässliche Mobilität zu bieten. Weitere Gründe für Verspätungen und Ausfälle sind zum Beispiel vorfahrtberechtigte Fernverkehrszüge, technische Störungen in der Signal- und Sicherungstechnik, insbesondere an Bahnübergängen, oder auch Menschen oder Tiere im Gleisbereich.

Bei den ausgefallenen Zugverbindungen verzeichnet die LNVG für 2018 eine deutliche Zunahme der „geplanten“ Ausfälle. Umfangreiche Bautätigkeiten der DB Netz AG waren dafür verantwortlich, dass rund 630.000 Zug-Kilometer (1,4 Prozent) aus dem Fahrplan genommen wurden – eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um mehr als 30 Prozent. Geringfügig gewachsen ist auch die Zahl der ungeplanten Zugausfälle. Solche Ausfälle sind für Reisende besonders frustrierend, weil sie sich darauf nicht einstellen und in vielen Fällen von den Betreibern auch kein Notverkehr mit Bussen organisiert werden kann. Diese Ausfälle summierten sich  2018 auf 560.000 Zug-Kilometer, ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um rund acht Prozent.

Quelle: LNVG