Am Sonntag gab es zahlreiche Verspätungen im Bahnverkehr. Die Züge konnten aufgrund des starken Schneefalls nicht so schnell fahren und wegen der Einschränkungen im Flugverkehr nutzten auch viel mehr Leute den Zug. Dazu erklärt so der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Claus Weselsky: “Während man sowohl Staus auf der Straße als auch Flugausfälle als gottgegeben hinnimmt, schimpft man selbst bei der kleinsten Verspätung auf die Bahn.” Die größten “Blitzableiter” seien dabei die Zugbegleiter, die bei Verspätungen viele Zusatzaufgaben zu erledigen haben.

Der GDL kritisiert darüber hinaus die Berichterstattung der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, die in Anlehnung an Martin Walsers „Ein fliehendes Pferd“ die Glosse „Ein fliehendes Personal“ veröffentlicht hatte. Im Tenor werde unterstellt, dass sich Zugbegleiter bei Verspätungen verstecken, um dem Ärger der Fahrgäste zu entgehen. „Das tun sie mit Sicherheit nicht“, sagt Weselsky dazu, „denn genauso wie die Lokomotivführer wollen die Zugbegleiter nichts anderes als die Züge sicher und pünktlich von A nach B bringen.” Zugbegleiter würden alles tun , damit die Fahrgäste zufrieden sind und seien kein fliehendes Personal, so der GDL-Bundesvorsitzende.

(Quelle: GDL)