Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), die Schienenbahnen stärker mit der EEG-Umlage zu belasten, stoßen auf wachsenden Widerstand bei Verbraucherschützern und Schienenbranche: Eine breite Koalition aus dem politischen Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene, der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wirft Gabriel vor, den Sinn der Energiewende im Verkehr auf den Kopf gestellt zu haben. Fahrgäste elektrischer Bahnen würden im Vergleich zu Autofahrern finanziell bestraft, Gütertransporte von der Schiene auf die Straße wandern, warnte das Bündnis auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin.

Nach dem Entwurf zur EEG-Novelle aus dem Hause Gabriel, der in der kommenden Woche dem Kabinett vorgelegt werden soll, müssen sich künftig Personen- und Güterbahnen sowie die Betreiber von Straßen- und U-Bahnen noch stärker an den Kosten der Energiewende beteiligen. Die bisherigen Regelungen zur Begrenzung der EEG-Umlage für Schienenbahnen sollen deutlich eingeschränkt werden. 2015 soll die Umlage für die Bahnen auf 15 Prozent steigen, ein Jahr später auf 20 Prozent, 2017 dann auf 25 Prozent und 2018 schließlich auf 30 Prozent. Für viele Bahnen entstünden durch eine derartige Neuregelung Mehrkosten in Millionenhöhe, die nach Einschätzung von Allianz pro Schiene, EVG, VDV und vzbv auf die Preise umgelegt werden.

(ApS)