Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wendet sich gegen Forderungen nach einem Nulltarif im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Nach eigenen Berechnungen würde die Einführung der kostenlosen Bus- und Bahnnutzung für alle Bürger die öffentlichen Kassen und damit den Steuerzahler in Deutschland mit jährlich mindestens zwölf Milliarden Euro mehr belasten. Das Geld könne effizienter zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV eingesetzt werden, meint der VDV. 
Gegen einen Nulltarif im ÖPNV sprechen laut dem Verband Erfahrungen aus dem In- und Ausland. Es habe sich gezeigt, dass der politisch gewünschte Umstieg vom PKW auf den ÖPNV bei Einführung eines ÖPNV-Nulltarifs erheblich geringer ist als bei einer Verbesserung von Qualität und Quantität des Angebotes. Ohne kundenbezogene Angebotsverbesserungen findet bei Einführung eines Nulltarifes vor allem ein überproportionaler Umstieg von Fußgängern und Radfahrern auf den ÖPNV statt. „Eine Verkehrswende zugunsten des umweltfreundlichen ÖPNV funktioniert am effektivsten mit Attraktivitätssteigerungen“, sagt VDV-Präsident Jürgen Fenske.